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Abteilungsgeschichte Fechten

Wechselvolle Historie der Fechtabteilung

Die Fechtabteilung der TG Hanau feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen, und richtet den Blick sowohl zurück auf ihre wechselvolle Geschichte als auch nach vorne in die Zukunft. Gegründet wurde die Fechtabteilung der TGH im November 1913. Nach kurzer  Blüte kam das Fechten durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges vorerst zum Erliegen. Zum einen wurden viele der jungen Fechter zum Kriegsdienst eingezogen, aus dem mancher nicht mehr zurückkehrte, zum anderen wurde die Jahnhalle, in der das Training stattfand, beschlagnahmt und zu einem Lazarett umfunktioniert. In den Jahren 1919 und 1920 nahmen einige der Fechter dann das Training wieder auf. In den 20er und 30er Jahren erfochten sich vor allem die Mannschaften der Fechtabteilung gute Platzierungen. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges bedeutete erneut einschneidende Veränderungen. Viele Fechter wurden zum Kriegsdienst eingezogen, manche verwundet oder gar getötet. Die Jahnhalle wurde wiederum zum Lazarett umfunktioniert. So wurde das Training zum Teil im Freien durchgeführt, da die Jahnhalle zuerst gesperrt, und dann in den letzten Kriegsjahren durch Bombenangriffe zerstört worden war. Mit dem Ende des 2.Weltkrieges kam das Fechttraining in ganz Deutschland zum Erliegen. Die Alliierten verboten jegliches Fechten, weil es als eine Art militärische Ausbildung galt. Drei Jahre nach Kriegsende wurde das Fechten wieder erlaubt, zuerst nur das Florettfechten, später dann auch Degen- und Säbelfechten.

Erst Ende 1949 begann der Fechtbetrieb wieder in der TGH. Trotz widriger Umstände, wie etwa der fehlenden Trainingshalle, stiegen die Mitgliedszahlen erneut langsam an. Zunächst wurde in den Räumlichkeiten einer Gaststätte gefochten, ab Mitte der fünfziger Jahre dann in den wiederhergestellten Räumen der alten Turnhalle. Zu dieser Zeit stieß Willi Bauer, durch seine Frau Ellen Bauer für den Fechtsport begeistert, zur Fechtabteilung der TGH. Über ein halbes Jahrhundert wirkte er in der Fechtabteilung als Abteilungsleiter, Kassierer, Obmann, Sportwart und Betreuer. Darüber hinaus war er seit 1960 Vorstandsmitglied der TGH und bekleidete unterschiedliche Ämter, erst Schriftführer, ab 1976 Vermögensverwalter und ab 1980 Schatzmeister. Im Hessischen Fechterverband war Willi Bauer weit über 20 Jahre im Vorstand als Schatzmeister tätig und wurde für seinen Sachverstand, aber auch für seinen Rat, der weit über finanzielle Belange hinausging, geschätzt. Sein Tod im Jahr 2009 hat eine Lücke gerissen, die nicht zu schließen ist.

In den 60er Jahren zählten vor allem die Damenflorettfechterinnen zur hessischen Spitzenklasse. Zu dieser Zeit begann auch die Jugendarbeit in der Abteilung. Ein Wandel vom reinen Erwachsenenfechten zu einer immer größeren Fokussierung auf der Ausbildung des Fechtnachwuchses wurde eingeleitet. Seit 1966 verfügt die TGH auch wieder über eine eigene Turnhalle.

Im März 1982 übernahm Alexander Bartetzki das Traineramt, das er bis heute inne hat. Dies war der Beginn einer nun schon über drei Jahrzehnte andauernden außergewöhnlich erfolgreichen Nachwuchsarbeit. In den 80ern konnten zahlreiche Hessenmeistertitel im Florettbereich errungen werden und es wurden die Grundlagen gelegt für die glanzvollste Dekade der Fechtabteilung. Die 90er-Jahre waren geprägt durch viele Hessenmeistertitel, sehr viele Platzierungen in den Medaillenrängen und unzählige Finalplatzierungen bei Hessischen Meisterschaften. 1995 konnte die A-Jugend Damenflorett-Mannschaft (Nora Erler, Paula Haas, Martha Krolikowski, Nadine Rüth) mit dem vierten Platz bei den Deutschen Mannschafts-Meisterschaften den bis dahin größten Erfolg einer Mannschaft der Fechtabteilung erringen. 1997 erreichten die TGH-Fechterinnen erneut den vierten Platz bei Deutschen A-Jugend Meisterschaften. Die hessische B-Jugenddamenflorettauswahl gewann unter Beteiligung von Hanauer Fechterinnen 1994 und 1995 in zwei Jahren in Folge den Länderpokal und setzte sich gegen Fechthochburgen wie Tauberbischofsheim oder Bonn durch. Ebenfalls in den 90er Jahren feierte mit Nadine Rüth, die bislang erfolgreichste Fechterin der TGH, ihre größten Triumphe. Im Jahr 1997 konnte sie mit dem „Wappen von Mödling“ ein Juniorenweltcupturnier im Damendegen für sich entscheiden. Von der Kadetten-WM 1997 auf Teneriffa kehrte Nadine Rüth mit einer Bronzemedaille zurück, bei der Junioren-EM 1998 in Bratislava erfocht sie sich einen 8. Platz im Einzel und im selben Jahr einen 8. Platz mit der deutschen Damendegen-Nationalmannschaft bei der in Venezuela ausgetragenen Junioren-WM.

Im Jahr 2002 gewann die Damenflorett-Mannschaft zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschlandpokal (Amanda Bartetzki, Nora Erler, Monika Hoffmann, Lea Kollewe). Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend war danach hauptsächlich durch Erfolge auf hessischer Ebene geprägt. Hier zeigt die TGH sich auch weiterhin gut aufgestellt und hat 2012 in den Florettwettbewerben 5 Hessenmeistertitel erringen können, die Damenflorettmannschaft dabei den dritten Titel in Folge. Die Hessische Meisterin im Damenflorett kommt, mit einem Titelgewinn durch Sophia Henneberg und drei Titeln in Folge durch Nora Erler, sogar seit 2009 zum vierten Mal hintereinander aus der Goldschmiedestadt.

Mit C-Kaderathlet Alexander Kahl hat die TGH wieder einen Fechter in ihren Reihen, der zur deutschen Spitze gehört. Der Florettspezialist macht im Juniorenbereich mit Medaillenrängen auf nationaler Ebene und Top-16 Platzierungen auf internationalem Parkett auf sich aufmerksam.

Das Jubiläumsjahr feiert die Fechtabteilung mit mehreren, über das Jahr verteilten, Veranstaltungen. Höhepunkt ist die Ausrichtung des Deutschlandpokalfinales in den drei Disziplinen Florett, Degen und Säbel am 15. Juni 2013 in der Main-Kinzig-Halle sein.